Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal freiwillig einen skandinavischen Krimi lesen werde. Aber durch geschickte Werbung gelang es dem Piper Verlag mich für Arne Dahl zu begeistern. Nachdem „Böses Blut“ als kostenloses EBook sich als ein auf Papier gedrucktes Feuerwerk herausstellte, habe ich den nächsten Band in einer Woche verschlungen. Misterioso heißt er und ist ein würdiger Nachfolger.
Innerhalb der Geschichte ist Misterioso die Vorgeschichte zu Böses Blut, weswegen es auch in Deutschland zuerst erschienen ist und meistens fälschlicherweise als Erstlingswerk angesehen wird. Arne Dahl spoilert aber in Böses Blut sehr geschickt nur unwichtige Details, sodass ich sogar empfehlen würde, die Bücher in der Reihenfolge des Originalerscheinungsdatums zu lesen.
Zur Geschichte: Eine neu gebildete Spezialeinheit der schwedischen Polizei, die A-Gruppe, jagt einen kaltblütigen Mörder. Ein handverlesene Auswahl der Regionalpolizeistationen opfert sich ganz ihrer Arbeit, um Schweden vor einer Mordserie von internationalem Interesse zu bewahren. Ob sie ihn aufhalten konnten, bevor die gesamte Oberschicht von Stockholm ausgelöscht wurde, wurde zwar in Böses Blut bereits verraten, jedoch nahm das Wissen kein bisschen der Spannung.
Arne Dahl vereint in seinen Büchern Intelligenz oder Seriosität mit den niederen menschlichen Trieben – dem Ausscheiden und dem Geschlechtsakt. Das fasziniert mich. Einerseits ist er sehr gebildet, zeigt Sachkenntnisse (oder zumindest gute Recherchearbeit) z.B. im Bereich Jazz und hat einen recht anspruchsvollen Sprachstil, mit vielen Satzgebilden, sodass man dieses Buch definitiv nicht überfliegend oder im Halbschlaf lesen kann (das ist teilweise sehr frustrierend, wenn man einen Satz fünfmal lesen muss, weil man kurz davor ist einzuschlafen und den Inhalt einfach nicht mitbekommt), andererseits ist Arne Dahls Humor großartig und bringt mich sogar beim Lesen zum Lachen. So ist das Buch interessant und unterhaltend. Die Kombination aus Gehobenem mit unterster Schublade ist meiner Meinung nach einzigartig.
Besonders gut ist ihm in diesem Band die Charakterzeichnung gelungen. Es menschelt richtig in dem Team von Jan-Olov Hultin. Jede Person hat ihre eigene spannende Vorgeschichte, die dem Leser glücklicherweise nicht vorenthalten wird. Aber auch innerhalb des Team zeichnen sich Freund- und Feindschaften ab. Zum Glück muss man sich nicht mit den Informationen „Finnland-Schwede“ oder „Göteborgerin“ begnügen, mit denen die Skandinavier höchstwahrscheinlich einen Stereotyp verbinden, der Deutsche aber nichts anfangen kann. Jedes einzelne Mitglied ist gut ausgedacht, in Szene gesetzt und hat viele Seiten. Sie handeln also nicht nach einem festgelegten Muster, was der Realität auch nicht ganz widerspricht.
Sehr genial finde ich die Kapitel, in denen die Morde beschrieben werden (bereits in Böses Blut). Sie sind diesesmal nicht ganz so brutal, aber ich liebe es, wenn man in die Gedankenwelt des Täters mitgenommen wird und mit ihm mitfühlt. Den psychische Aspekt bei der Tat bringt Arne Dahl sehr gut rüber, ohne dabei einen Hinweis auf den Täter zu liefern.
Der Fall ist nicht ganz so kompliziert wie der in Böses Blut gestrickt. Dennoch gibt es einen Moment, in dem der Leser das Guter-Krimi-Gefühlt hat - das Gefühl, dass alle Puzzleteile (oder im Buch gegebenen Informationen) sich zusammenfügen und ein Bild ergeben. Es war schon abzusehen, dass mich das Ende nicht so vom Hocker hauen wird, wie in dem ersten Band. Es ist eher ein typisches Krimiende. Ganz nett, aber nicht umwerfend. Dafür gibt es zwischendurch einige überraschende Kehrtwendung, die ich natürlich nicht verraten will.
Ich habe – glaube ich – noch nie ein Buch so schnell gelesen wie dieses. Das kann nur ein gutes Zeichen sein. Vor allen Dingen durch die Symbiose der beiden Gegenteile im Niveau zeichnet sich Arne Dahls Literatur aus. Das Ende geht in Ordnung, auch wenn ich als leidenschaftlicher Krimiserienverschlinger ein solches schon zig Male gesehen habe. Dieser Kommentar ist allerdings nur dem fulminanten Ende von Böses Blut zuzuschreiben. Wäre dies mein erster Dahl gewesen, hätte ich das Ende wahrscheinlich nicht gesondert erwähnt. Mir hat es der Freude keinen Abbruch getan. Ich werd mich später auch an des dritte Werk machen und mich wieder über einen spannenden Thriller mit Elementen für den Lachmuskel freuen.
Innerhalb der Geschichte ist Misterioso die Vorgeschichte zu Böses Blut, weswegen es auch in Deutschland zuerst erschienen ist und meistens fälschlicherweise als Erstlingswerk angesehen wird. Arne Dahl spoilert aber in Böses Blut sehr geschickt nur unwichtige Details, sodass ich sogar empfehlen würde, die Bücher in der Reihenfolge des Originalerscheinungsdatums zu lesen.
Zur Geschichte: Eine neu gebildete Spezialeinheit der schwedischen Polizei, die A-Gruppe, jagt einen kaltblütigen Mörder. Ein handverlesene Auswahl der Regionalpolizeistationen opfert sich ganz ihrer Arbeit, um Schweden vor einer Mordserie von internationalem Interesse zu bewahren. Ob sie ihn aufhalten konnten, bevor die gesamte Oberschicht von Stockholm ausgelöscht wurde, wurde zwar in Böses Blut bereits verraten, jedoch nahm das Wissen kein bisschen der Spannung.
Arne Dahl vereint in seinen Büchern Intelligenz oder Seriosität mit den niederen menschlichen Trieben – dem Ausscheiden und dem Geschlechtsakt. Das fasziniert mich. Einerseits ist er sehr gebildet, zeigt Sachkenntnisse (oder zumindest gute Recherchearbeit) z.B. im Bereich Jazz und hat einen recht anspruchsvollen Sprachstil, mit vielen Satzgebilden, sodass man dieses Buch definitiv nicht überfliegend oder im Halbschlaf lesen kann (das ist teilweise sehr frustrierend, wenn man einen Satz fünfmal lesen muss, weil man kurz davor ist einzuschlafen und den Inhalt einfach nicht mitbekommt), andererseits ist Arne Dahls Humor großartig und bringt mich sogar beim Lesen zum Lachen. So ist das Buch interessant und unterhaltend. Die Kombination aus Gehobenem mit unterster Schublade ist meiner Meinung nach einzigartig.
Besonders gut ist ihm in diesem Band die Charakterzeichnung gelungen. Es menschelt richtig in dem Team von Jan-Olov Hultin. Jede Person hat ihre eigene spannende Vorgeschichte, die dem Leser glücklicherweise nicht vorenthalten wird. Aber auch innerhalb des Team zeichnen sich Freund- und Feindschaften ab. Zum Glück muss man sich nicht mit den Informationen „Finnland-Schwede“ oder „Göteborgerin“ begnügen, mit denen die Skandinavier höchstwahrscheinlich einen Stereotyp verbinden, der Deutsche aber nichts anfangen kann. Jedes einzelne Mitglied ist gut ausgedacht, in Szene gesetzt und hat viele Seiten. Sie handeln also nicht nach einem festgelegten Muster, was der Realität auch nicht ganz widerspricht.
Sehr genial finde ich die Kapitel, in denen die Morde beschrieben werden (bereits in Böses Blut). Sie sind diesesmal nicht ganz so brutal, aber ich liebe es, wenn man in die Gedankenwelt des Täters mitgenommen wird und mit ihm mitfühlt. Den psychische Aspekt bei der Tat bringt Arne Dahl sehr gut rüber, ohne dabei einen Hinweis auf den Täter zu liefern.
Der Fall ist nicht ganz so kompliziert wie der in Böses Blut gestrickt. Dennoch gibt es einen Moment, in dem der Leser das Guter-Krimi-Gefühlt hat - das Gefühl, dass alle Puzzleteile (oder im Buch gegebenen Informationen) sich zusammenfügen und ein Bild ergeben. Es war schon abzusehen, dass mich das Ende nicht so vom Hocker hauen wird, wie in dem ersten Band. Es ist eher ein typisches Krimiende. Ganz nett, aber nicht umwerfend. Dafür gibt es zwischendurch einige überraschende Kehrtwendung, die ich natürlich nicht verraten will.
Ich habe – glaube ich – noch nie ein Buch so schnell gelesen wie dieses. Das kann nur ein gutes Zeichen sein. Vor allen Dingen durch die Symbiose der beiden Gegenteile im Niveau zeichnet sich Arne Dahls Literatur aus. Das Ende geht in Ordnung, auch wenn ich als leidenschaftlicher Krimiserienverschlinger ein solches schon zig Male gesehen habe. Dieser Kommentar ist allerdings nur dem fulminanten Ende von Böses Blut zuzuschreiben. Wäre dies mein erster Dahl gewesen, hätte ich das Ende wahrscheinlich nicht gesondert erwähnt. Mir hat es der Freude keinen Abbruch getan. Ich werd mich später auch an des dritte Werk machen und mich wieder über einen spannenden Thriller mit Elementen für den Lachmuskel freuen.
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